Über das Projekt

In Hamburg wird lebendig über das Zusammenleben verschiedener gesellschaftlicher Gruppen und Interessen gestritten. Mit unserem Forschungsprojekt nehmen wir diese Dynamik von Konflikt und Zusammenhalt in der Hansestadt in den Blick: Wie erleben die Hamburger*innen Protest und Partizipation, aber auch gruppenbezogene Abwertung in ihrer Stadt? Wie werden Konflikte verhandelt und ausgetragen?

Konfliktraum Hamburg ist eines von drei Forschungsprojekten, in denen das Kompetenzzentrum für Rechtsextremismus und Demokratieforschung der Universität Leipzig politische Einstellungen, Diskriminierung und sozialen Zusammenhalt in verschiedenen deutschen Großstädten untersucht. Im Zentrum der Forschung steht die Frage, wie sich gesellschaftliche Tendenzen der Polarisierung und Zuspitzung politischer und sozialer Konflikte auch in der Stadtgesellschaft niederschlagen.

Dabei werden zwei thematische Schwerpunkte verfolgt:
Erstens stehen verschiedene Sichtweisen auf politischen Protest und die intensiv geführten Auseinandersetzungen der jüngeren Stadtgeschichte (wie z.B. bei G20) im Mittelpunkt. Konfliktlinien und Aushandlungsprozesse in Bezug auf politische Partizipation und Protest, aber auch alltägliche Erfahrungen in der Großstadt sollen aus der Perspektive privater, zivilgesellschaftlicher und institutioneller Akteure nachvollzogen werden. Inter- und Intragruppendynamiken, welche das Konflikthandeln prägen, werden dabei genauso wie Dynamiken der Konfrontation und Eskalation im Kontext tieferliegender Entwicklungen in der Stadt- und Gesamtgesellschaft verstanden.

Zweitens untersucht die Studie Dynamiken von Diskriminierung und Abwertung im Zusammenleben sozialer Gruppen.

Dabei werden Ressentiments und gruppenbezogene Abwertung als regressive Bearbeitung von Konflikten in modernen Gesellschaften in den Blick genommen. Ziel ist, ein differenziertes Verständnis von aktuellen Erscheinungsformen, Motiven, Funktionen und Folgen von Ressentiments und gruppenbezogener Abwertung in der Stadt zu entwickeln. Durch die Forschung sollen Konflikte in der Stadtgesellschaft, auch in ihrer latenten Dynamik, verstanden und reflektierbar gemacht werden.

So können die wissenschaftlichen Erkenntnisse in einem zweiten Schritt auch Impulse für eine Praxis liefern, die progressive Formen der Aushandlung stärken und zu einer demokratischen Konfliktkultur beitragen will. Gefördert wird Konfliktraum Hamburg durch die Hamburger Behörde (Landesministerium) für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI).

Aktuelles

admin@konfliktraum
Posted by admin@konfliktraum
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admin@konfliktraum
Posted by admin@konfliktraum
7. Februar 2020

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